Der Tanz / Bauchtanz
Nach wie vor bestehen zu Orientalischem Tanz einige Klischees und Vorurteile, vor allem zum Begriff “Bauchtanz”, den ich deshalb nur ungern verwende.
So denken Viele, eine Bauchtänzerin dürfe nicht schlank sein und verbinden damit die Vorstellung einer aus ihrem Glitzerkostüm herausquellenden fetten Matrone. In Wirklichkeit ist wie bei jeder anderen körperlichen Tätigkeit eine sportliche Figur von Vorteil. Zwar gibt es vollschlanke Tänzerinnen, weil Orientalischer Tanz tatsächlich die gelenkschondendste Tanzart ist. Im Hobbybereich ist dagegen auch nichts einzuwenden, aber die Gelenke werden eben trotzdem beansprucht, was bei zu grossem Körpergewicht gesundheitliche Schäden nach sich ziehen kann. Bei Auftritten zieht das breite Publikum zumindest hierzulande aus ästhetischen Gründen ohnehin schlanke Tänzerinnen vor. Mit zu diesem Vorurteil beigetragen haben übrigens die Bauchtanzkostüme, die zumeist so geschnitten sind, dass jede Frau darin etwas fülliger aussieht, als sie tatsächlich ist.
Andere denken bei Bauchtanz an hüftschwingende, Männer verschlingende Prostituierte und Animiermädchen. Auch hier steckt natürlich ein kleines Körnchen Wahrheit dahinter, besonders historisch (siehe Geschichte), aber deswegen den Tanz damit gleichzusetzen, ist in etwa so, als würde man Modern Dance grundsätzlich mit Striptease verbinden.
Noch findet Orientalischer Tanz im Westen erst teilweise die verdiente Anerkennung, obwohl es sich um eine sehr anspruchsvolle Kunstform handelt. Leider wird der Tanz oft tatsächlich in reichlich amateurhafter, unzulänglicher Weise auf die Bühne gebracht; die dennoch zahlreichen guten Tänzerinnen sind viel zu wenig bekannt. Wer allerdings jemals einen wirklich guten Auftritt erleben durfte, wird für immer fasziniert sein von Orientalischem Tanz.
In dieser Rubrik finden Sie deshalb Hintergrundinformationen zum Tanz und dessen Geschichte.